Die Fraktion der Freien Wähler und der Wählergruppe FÜR Karlsruhe fordern in zwei Anträgen, die sie an den Aufsichtsrat der KVV richten, eine Übergangszeit für Stempelkarten auf ein moderneres System sowie eine analoge HomeZone.
Die KVV war in den letzten Wochen unter starke Kritik gekommen nachdem sie die Stempelkarten im vergangenen Dezember abgeschafft hatte. Dazu wurden auch Rufe laut, dass die neuen mobilen Tarife Menschen ohne Smartphone benachteiligen.
Die Stadträte der FÜR Karlsruhe und der Freien Wähler schlagen deswegen zwei Lösungen vor. „Die Stempelkarten beruhen auf einem wartungsintensiven System“, erklärt Stadtrat und Aufsichtsratsmitglied Friedemann Kalmbach, „hat aber auch seine Berechtigung für Kundenfreundlichkeit“. Wichtig sei nun einen Übergang auf eine digital-unabhängige Alternative zu schaffen. „Wir schlagen vor, dass man die Stempelkarten bis zur Einführung eines Chipkartensystems beibehält“, sagt Kalmbach, „Chipkartensysteme bringen ähnliche Vorteile wie bei der Stempelkarte, selbst Luftlinientarife könnten sich damit realisieren lassen“. Als Beispiel führt die Fraktion die Londoner Oyster Card an.
Auch für die Monatskarte HomeZone, die über die App KVV.regiomove eingerichtet werden kann, schlägt die Fraktion eine Lösung vor: „Die HomeZone ordnet sich um einen gewählten Punkt auf der Stadtkarte an, diesen könnte man auch in einem Kundencenter der KVV angeben und sich eine Monatskarte ausstellen lassen, die wie die HomeZone funktionert“, so Stadträtin Petra Lorenz, „das wäre attraktiv und für die Kundinnen und Kunden ein gerechtes vorgehen“.
Die Fraktion hat den Oberbürgermeister darum gebeten die beiden Anträge in die kommende Aufsichtsratssitzung aufzunehmen.
„Auf die Kritik an der KVV muss konstruktiv reagiert werden“, plädiert Stadtrat Jürgen Wenzel, „wir hoffen, dass wir damit praktische Lösungen einbringen konnten“.
Die Anträge werden wohl in der ersten Sitzung des Jahres ersteinmal besprochen werden. Eine Abstimmung kann aus rechtlichen Gründen erst später erfolgen.