Mit Bedauern und Besorgnis reagiert die Fraktionsgemeinschaft aus Freien Wähler und der Wählergruppe „FÜR Karlsruhe“ auf die Meldung, dass das Karlsruher Kammertheater vorläufig schließen wird. Die Fraktionsgemeinschaft hatte bei den Haushaltsverhandlungen eine Reformierung der kulturellen Förderung gefordert gehabt, um Zuschüsse möglichst gerecht zu verteilen.

Aufgrund der Sparmaßnahmen der Stadt, die die Zuschüsse für das Kammertheater gestrichen hat, ist das renommierte Schauspielhaus gezwungen, seine Türen vorübergehend zu schließen. Eine knappe Mehrheit des Gemeinderates hatte der damals schon umstrittenen Vorlage zugestimmt – die Fraktionsgemeinschaft interviewte dazu damals Bernd Gnann, Geschäftsführer des Kammertheaters, im Podcast „Die Lage in Karlsruhe“ – dem Informationsformat der Fraktion aus der Arbeit im Gemeinderat.

Das Kammertheater, ein Haus mit einer über 70-jährigen Geschichte, ist eine kulturelle Institution und bereichert das vielfältige kulturelle Stadtbild Karlsruhes erheblich. Die Fraktionsgemeinschaft bedauert die Entwicklung ausdrücklich und betont die Dimension dieser Entscheidung für die kulturelle Vielfalt Karlsruhes.

Besonders schwer wiegt die Tatsache, dass das Kammertheater, welches stets solide wirtschaftet und einen bedeutenden kulturellen Einfluss auf die Stadt ausübt, ausgesprochen hart von den städtischen Sparmaßnahmen betroffen ist. Während anderen Kulturbetrieben die Zuschüsse erhöht werden, muss das Kammertheater in den kommenden zwei Jahren eine Kürzung von insgesamt 175.000 Euro in diesem und kommenden Jahr hinnehmen. Diese Ungleichbehandlung stellt die kulturelle Wertschätzung der Stadt gegenüber des Kammertheaters infrage.

„Wir sind entsetzt und enttäuscht, dass gerade eine so wichtige und gut wirtschaftende kulturelle Einrichtung wie das Kammertheater in dieser Weise benachteiligt wird,“ sagt Petra Lorenz, Stadträtin (Freie Wähler) der Fraktionsgemeinschaft. „Das Kammertheater ist ein unverzichtbarer Bestandteil der kulturellen Identität unserer Stadt und hat es nicht verdient, unter den Sparmaßnahmen so zu leiden. “

„Es ist wirtschaftlich nachvollziehbar, dass das Kammertheater bei einer solchen Streichung der Zuschüsse Konsequenzen ziehen muss. Wie einschneidend diese Entscheidung des Gemeinderates war, können wir nun sehen: Es bringt einen ganzen Betrieb ins Wanken“, so Fraktionsvorsitzender Friedemann Kalmbach (FÜR Karlsruhe).

Die Fraktionsgemeinschaft der Freien Wähler und „FÜR Karlsruhe“ fordert den Gemeinderat auf, diese Entscheidung zu überdenken und gerechte und nachhaltige Lösungen zu finden, um das Fortbestehen des Kammertheaters zu sichern. Es gilt, die kulturelle Vielfalt in Karlsruhe zu bewahren und zu fördern, statt sie durch ungerechte Sparmaßnahmen zu gefährden. Deshalb sollte die Stadt jetzt das Gespräch mit dem Kammertheater suchen und eine neue und bessere Lösung finden.