Maßnahmenkonzepte gegen Vereinsamung

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Sachstand

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Veröffentlicht

9. August 2021

Die Stadtverwaltung erstellt ein Maßnahmenkonzept, das Bürger:innen vor Vereinsamung schützen soll bzw. Begegnungen für Menschen schafft, die schon einsam sind oder in Gefahr stehen zu vereinsamen. Das Konzept berücksichtigt in besonderer Weise die Struktur der Bürgerzentren.

Begründung

Die Stadt Karlsruhe steht in der Verantwortung, die Bürger:innen durch die Zeit der Krise zu begleiten und zu unterstützen. Mit den Maßnahmen des Lockdowns sollen gesundheitliche Schäden von der Bevölkerung abgewendet werden und die geschützt werden, die besonderen Schutz bedürfen. Die Coronakrise hat jedoch offenbart, wie sehr eine gesunde Gesellschaft das menschliche Miteinander braucht. Viele Menschen rutschten durch die soziale Isolation in Einsamkeit. Gerade die Menschen, die vor Corona beschützt werden müssen, wie Senior:innen und gesundheitliche angeschlagene Personen, sind von den sozialen Einschnitten besonders betroffen und leiden an Einsamkeit, aber auch Studenten, Alleinstehende und Singles werden von den Kontaktbeschränkungen hart getroffen – das Risiko für psychische Erkrankungen wird dadurch deutlich erhöht.

Schon vor der Corona Pandemie war Einsamkeit ein Karlsruher und ein internationales gesellschaftliches Problem. Hat doch die englische Regierung aus diesem Grund ein neues Ministerium geschaffen.

Das Thema muss in den gesellschaftlichen Diskurs aufgenommen und in den politischen Abwägungen betrachtet werden. Es braucht eine neue Sensibilität für Menschen in Einsamkeit! Das Auge und die Courage für den Mitmenschen bekommt in der Krisenzeit eine neue Gewichtung – nicht nur das physische, sondern auch das psychische Wohl des Menschen hält den Menschen gesund. Langanhaltende und konstante Einsamkeit wird sich negativ auf die psychische und physische Gesundheit auswirken und damit negativ auf die Gesellschaft.

Unsere Fraktion plädiert deshalb für die Erstellung eines Maßnahmenkonzeptes, um Menschen, die isoliert und zurückgezogen leben sensibel anzusprechen und zu ermutigen Angebote, die schon da sind oder ggf. zu schaffen wären, wahrzunehmen.

In Karlsruhe wurde glücklicherweise mit den Bürgerzentren und der Quartiersarbeit eine Grundstruktur etabliert, die dafür sehr gut nutzbar wäre. Erste Ansätze speziell zurückgezogene Menschen zu erreichen, gibt es bereits in Daxlanden mit dem ehrenamtlichen Lotsenprojekt oder auch unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“ des Diakonischen Werkes im Osten unserer Stadt und in Palmbach und Grünwettersbach.

Die jüngst beschlossene Aktion Menschen im Alter zu ihrem 75 jährigen Geburtstag anzuschreiben, kann mit diesen Initiativen hervorragend verknüpft werden.

Die Fraktion Freie Wähler I Für Karlsruhe sieht deshalb ein ganzheitliches Konzept im Rahmen der Quartiersarbeit und mit echtem Nachbarschaftsengagement geeignet, zurückgezogene Menschen wieder ein bisschen „Wärme „ auch nach der Pandemie zu geben.