Corona hat sich stark auf den Alltag von Schülern ausgewirkt. Nach dem Aufheben der Coronamaßnahmen muss nun darüber gesprochen werden, wie sich die Schule in den vergangenen drei Jahren geschlagen haben und was wieder aufgearbeitet werden muss – in den Klassenzimmern, aber auch in der Politik.

Die Fraktionsgemeinschaft der Freien Wähler und FÜR Karlsruhe fragt bei zwei Schulleitern nach, wie sie die Folgen von Corona im Schulalltag erleben und wo die heutigen Probleme für Schüler und Bildung liegen. Zu Gast sind Rektor Klaus Kühn von der Pestalozzischule Durlach und Konrektor Harald Bertram vom Goethe Gymnasium Karlsruhe. Fraktionsgeschäftsfüherer Micha Schlittenhardt moderiert die 31. Podcastfolge „Schule nach Corona“.

„Die Schulschließungen waren in dieser Weise ein Fehler“, meint Rektor Kühn, „und die Auswirkungen merken wir immer noch.“ Nicht nur der Bereich Lernen und Wissenstand hat gelitten, sondern auch im emotionalen und sozialen Bereich gibt es Rückstände. Regeln des Zusammenlebens und des gemeinsamen Arbeitens wurden vergessen und müssen wieder neu ins Bewusstsein gerückt werden: „Auch ist es sehr wichtig, dass die jungen Menschen in Präsens an der Schule leben können, weil Kontakte und Freunde zu Mitschülerinnen und Mitschülern unglaublich wichtig sind“, so Klaus Kühn von der Pestalozzischule. Im Beziehungsbereich muss nun wieder mehr investiert werden.

Unterschiede bestehen jedoch in den Schularten: „Bei uns am Gymnasium war die Mehrheit der Schüler sehr froh, dass die Schule wieder losging. Im sozialen und emotionalen Bereich gab es Probleme, jedoch konnten wir durch verschiedene Aktionen und Programme wie Rückenwind diese Probleme relativ gut auffangen.“, sagt Konrektor Harald Bertram.

Auch ein Unterschied zwischen den Schularten ist der Lehrermangel, meint Klaus Kühn. Während an Gymnasien die meisten Unterrichtsstunden abgedeckt werden können, fallen an Real- und Werkrealschulen selbst die Pflichtstunden aus: „Bildung insgesamt ist einfach ein sehr wichtiges Thema, wo eigentlich schon heute überlegt werden muss, was getan werden muss, um den Mangel an Bildung entgegenzuwirken. Ich sehe da schon eine Gefährdung, die auch gesellschaftliche Auswirkungen hat“, sagt Klaus Kühn.

Welche Möglichkeiten Rektor Klaus Kühn von der Pestalozzischule Durlach und Konrektor Harald Bertram vom Goethe Gymnasium sehen, wie man zu mehr Bildungsgerechtigkeit kommen kann und welche konkreten Wünsche sie an die Politik richten, sehen sie auf dem YouTube-Account der Freien Wähler FÜR Karlsruhe oder als Podcast.