Die Fraktionsgemeinschaft aus Freie Wähler und FÜR Karlsruhe sieht die die Versorgungssituation mit Ärztinnen und Ärzten in Karlsruhe und die Notfallversorgung kritisch. Eine Entwicklung, die sich in den vergangenen Jahren bereits abzeichnete und mit der Umstrukturierung bei den ViDia-Kliniken seinen Vorläufigen Höhepunkt erreicht hat.
In einem offenen Brief stellte die Fraktionsgemeinschaft schon vor geraumer Zeit Fragen zur Situation am Klinikum an Bürgermeisterin Lisbach zu den strukturellen und finanziellen Herausforderungen der Krankenhäuser. Gerade die Angst um die Aufgabe des städtischen Klinikums ging damals um, konnte von Bettina Lisbach aber ausgeräumt werden.
Lange wurde das Versprechen aufrecht erhalten, dass das Diakonissenkrankenhaus in Karlsruhe erhalten bleibt – nun wurde bekannt, dass die Diakonissenanstalt aus dem Projekt „ViDia“ aussteigt und die Zusammenarbeit mit dem St. Vincentius-Verein beendet. Das „ViDia“-Projekt war eine Zusammenarbeit der evangelischen Diakonissenanstalt und dem katholischen St. Vincentius-Verein. Die Diakonissenanstalt wird in Zukunft ihre Arbeit auf den Pflegebereich beschränken, womit das St. Vincentius-Krankenhaus allein bleibt und ihre Versorgungsangebote räumlich zusammenlegt.
„Uns ist bewusst, vor welchen Herausforderungen die Kliniklandschaft steht. Das Zusammenlegen der medizinischen Versorgung an nur einem Standort der ViDia-Kliniken begleiten wir dennoch kritisch. Der Standorterhalt ist uns ein wichtiges Anliegen – durch den Wegfall von Stationär- und Notfallversorgung ist das Versprechen, das gegeben worden ist, nicht eingelöst. Wir wünschen uns, dass die ViDia-Kliniken in Karlsruhe erhalten bleiben. Mit mehr Zusammenarbeit, Spezialisierungen und noch besserer Absprache mit beispielsweise dem städtischen Klinikum könnte das erreicht werden“, so Fraktionsgeschäftsführer Micha Schlittenhardt in einer Stellungnahme.