Die Fraktion aus Freien Wählern und FÜR Karlsruhe steht für eine Attraktivitätssteigerung des ÖPNV und ist der Meinung, dass der Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn nur gelingen wird, wenn einerseits die Kostenseite attraktiv ist und anderseits die Qualität stimmt. Hierzu stellte die Fraktion die Frage an die Stadtverwaltung, welche Auswirkung die Einführung eines 365 Euro Jahrestickets hätte. Dazu soll der KVV die zu erwartenden Umsatzsteigerungen den zusätzlichen Kosten durch ein Mehr an Bahnen und Fahrern, etc. gegenüber stellen.
„Um qualifizierte Entscheidungen treffen zu können ist es wichtig, die Kosten- und die Einnahmenseite genau zu kennen“, lässt Stadtrat Friedemann Kalmbach verlauten. Es stellt sich weiter die Frage, welche Zuschüsse zukünftig von Land und Bund zusätzlich zu erwarten sind. Laut Stadträtin Petra Lorenz „ist es unerlässlich, dass alle Stadtgebiete und Stadtteile gut erschlossen sind und alle Haltestellen kurze Taktungen haben“, wenn mehr Menschen auf die Bahn umsteigen sollen.
In Wien, wo es das 365 Euro Jahresticket schon seit 2012 gibt, wohnen 96 Prozent der Stadtbevölkerung nicht weiter als 500 Meter von der nächsten Haltestelle entfernt. Auch dieser Faktor -Erreichbarkeit- ist entscheidend, ob das Angebot als attraktiv empfunden wird. Deshalb stellt die FW | FÜR Fraktion, so Stadtrat Jürgen Wenzel, die Frage, wie viel Prozent der Karlsruhe Bevölkerung aktuell durch den ÖPNV erreicht werden und welche Stadtbereiche schlecht erschlossen sind.
Des Weiteren wurde die Anfrage gestellt, wie die Verwaltung die vom KVV vorgestellte E-Tarifmodell „Home Zone“ in Bezug auf eine verstärkte Nutzung des ÖPNV einschätzt.